Mittwoch, 14. Mai 2014
13. Etappe: von Tunceli über Tavan nach Diyarbakır
Was für eine Nacht, mitten in der Natur am rauschenden Fluss, wir haben wunderbar geschlafen. Zum aufstehen verabredeten wir uns den Abend zuvor für viertel nach sieben. Geweckt wurden wir nunmehr viertel vor sieben, das mit viertel , dreiviertel, viertel vor nach und um, hat sowieso noch nie einer so richtig verstanden.

Um neun wollten wir dann starten zum Van See im Osten der Türkei, mit leichter Verzögerung konnten wir dann zusammen mit der Orient Crew zwei nach neun starten.

Heute war alles anders es war trüb und regnerisch, für uns auch ein komisches Bild uns fuhren massenhaft Militärfahrzeuge entgegen... was das wohl war?

In Bingöl machten wir einen Tankstopp, hier trafen wir auf den Tankwärter Ahmed, der deutsch sprach und mit uns ein Pläuschchen bei einem Tee hielt, so erfuhren wir, dass Ahmed auch ein halbes Nordlicht ist, er lebte einige Zeit in Flensburg.

Auf der weiteren Strecke veränderte sich die Landschaft und Natur merklich, eine weite Hochebene, an dessen Rand am Horizont hohe noch schneebedeckte Berge stehen. Kaum ein Baum und Strauch, wenn überhaupt, dann nur in Siedlungsbereichen. Durch diese Weiten ziehen Hirten mit ihren Schafherden über die kargen Weiden.

Kurz hinter Güroymak, war es soweit, Hans's Wandlerscheibe hat wieder schlapp gemacht. Die Orient Crew die weiter vorfuhr, konnte unseren Pannenfunkspruch nicht mehr empfangen. Wir mussten telefonieren, doch war all unser Telefonguthaben verbraucht, Basti hat per SMS Kontakt zu seinen lieben Kollegen aufgenommen, die es möglich machten, das wir wieder genügend Guthaben auf der Türktelekom Karte hatten.
Also Abschleppseil ran und weiter. Hans mag es wohl eher gemütlich... Wie heißt es so schön, alle guten Dinge sind drei.

Nach wenigen Kilometern kamen wir an einer Werkstattstraße in Tatvan vorbei, fuhren rechts ran und bekamen Hilfe angeboten die Werkstatt zu nutzen. Dies gestaltete sich doch ziemlich schwierig, bevor wir uns umsehen konnten, waren wir umzingelt von vielen Männern, einer tat sich als Übersetzer ins englische auf und meinte wir müssen für die Nutzung der Werkstatt 500 ₺ zahlen. Welches wir ablehnten, wir hatten ja nun einen Vergleich, in Ankara haben wir 170 ₺ gezahlt. Nachdem Dennis und Dirk, die Werkstatt wieder verlassen wollten, konnten wir uns auf einen Preis von 200 ₺ einigen. Der Motor war schnell ausgebaut, da kein Motorkrahn vorhanden war, wurde dieser mit vielen Händen aus dem Motorraum gehoben.



Die Stimmung war angespannt, was würde uns erwarten, ist es die Wandlerscheibe?
Es war die Wandlerscheibe! Diese ist so gebrochen, das sie irreparabel ist!
In der Zwischenzeit sind Serkan und Heiko zu uns zurückgekehrt um uns zu unterstützen. Serkan der türkisch spricht, hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, das wir an ein Wandlerblech rankommen können, die bisher einzige Option eine gebrauchte aus Ankara zu bekommen. Nun stellte sich die Frage, kommt diese rechtzeitig in der Werkstatt an? Es wird wohl mindestens 24h dauern. Das Problem, am Sonnabend den 17.05. müssen die Autos in İskenderun (TR) im Hafen sein um nach Haifa (IS) geschifft zu werden. Kurzum, das Risiko ist uns zu groß also hängten wir Hans an El Ranzo und machten uns auf den Weg von Tatvan nach İskenderun, verabschiedet wurden wir von einem heftigen Gewitter.



Serkan und Heiko machten sich dann wieder auf den Weg zum Rest der Orient Crew, die auf den Weg Richtung Van ist, um dort Hilfsgüter für ein Krankenhaus abzuliefern.
Parallel hielten wir noch Kontakt zum ADAC da Dennis eine Plus-Mitgliedschaft besitzt. Es bestand die Hoffnung, das Hans von einem Abschleppunternehmen zum Hafen gebracht werden könnte. Dies legten wir dann schnell ad acta, da der ADAC trotz Plus-Mitgliedschaft zwischen 700 und 800€ haben wollte.
Auf dem Weg kamen wir dann alle wieder allmählich zur Ruhe. Allmählich gingen die Berge in sanfte baumlose Hügellandschaften über die mit reifenden Kornfeldern bestellt wurden.
Am Abend, sind in wir in Diyarbakir eingefahren bis İskenderun sind es noch rund 500 km, diese werden wir morgen zurücklegen, heute werden werden wir uns ein Hotel gönnen schön essen und Kraft für den nächsten Tag tanken.

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12. Etappe: schwarzes Meer - Tunceli - 420 km
Das Aufstehen war heute sehr ungewohnt. Zum Einen haben wir erstmalig am Meer geschlafen, dann waren wir das erste mal seit Tagen keine Attraktion auf irgendeinem Marktplatz und ausserdem waren alle vor 8:00 Uhr wach. Dirk, Dennis und Daniel gingen erstmal baden. Basti hat seine Schuhe über Nacht draussen gelassen. Ein Schuh liegt nun im Schuhregal einer Hündin. Die Situation mit den Straßenhunden sollte uns spätestens nach dem Frühstückswurstvorfall bekannt sein. Nun haben wir es aber wirklich gelernt 😉.

Da direkt neben an ein Lokal war, frühstückten wir hier gemeinsam mit der Orient Crew.

Gegen 10 Uhr machten wir uns dann auf die Piste in Richtung Ordu, hier soll unser Musikinstrument gespendet werden. Hier haben sich der Smarte Hans und das Rennschnitzel bei einem Auffahrunfall näher kennen gelernt, Der smarte Hans "schielt" nun. Ab jetzt gabs keine weiteren Vorgaben, wir sollten heute bis Tunceli kommen, um morgen eine machbare Strecke nach Van zu haben.

Am frühen Nachmittag legten wir eine Pause ein und kochten mal zur Abwechslung. Es war sehr lecker, daher wollen wir das Rezept gern weitergeben: Zunächst einmal fährt man an einen See in ca. 2000 m Höhe. Dort stellt man den Gaskocher auf, öffnet 3 Dosen Ravioli und als Nachtisch noch eine Wassermelone in Scheiben geschnitten (bitte nicht ganz essen).

Ein anonymes Teammitglied mit Hut und einem hohen Maß an Kreativität kam auf die Idee, unsere Felgen zu waschen und fuhr mal kurz in den See. Leider war der Boden unerwartet weich, sodass wir den Wagen mit (2) Subarus rausziehen mussten. Reife Leistung...



Nach der ausgiebigen Pause konnten Dennis und Dirk noch technische Erste Hilfe Leisten, da ein Team einfach so das Vorderrad verloren hat. Um einen Abschlepper und einen Werkstattbesuch kam das Team aber trotzdem nicht rum. Wir wünschten viel Erfolg und gute Weiterfahrt.

Wenige Kilometer weiter haben wir dann versehentlich einen Panzer vom türkischen Militär ausgebremst, weil wir ein Strassenschild lesen mussten. Dies führte zum Glück nicht zu diplomatischen Verwicklungen, zukünftig sind wir uns aber einig, dass wir keine Panzer mehr ausbremsen wollen. Dann ging es noch ein wenig bergauf und bergab, bevor wir unser Ziel für diesen Tag erreichen sollten. Die Orient Crew die schon vorauszog hat ein schönes Nachtlager ausgesucht mitten in der Wildnis an einem rauschenden Fluss. So haben wir es uns vorgestellt. DANKE!

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