Donnerstag, 8. Mai 2014
Tag 6: Ruhetag
Heute war der erste Ruhetag. Wir konnten ausschlafen und Sightseeing in Istanbul betreiben. Eine wirklich schöne Stadt und riesengroß.

Uns war nicht bewusst, für wie viele Menschen dieser Platz tagsüber ein Anziehungspunkt ist. So kam es, dass wir morgens unsere Autozelte öffneten und von Touristengruppen belagert unsere Zähne vor knipsenden Touris putzen mussten. Mittendrin statt nur dabei. Nun wissen wir, wie sich die Zootiere fühlen müssen.

Wir kamen aber mit unheimlich vielen Menschen ins Gespräch und freuen uns über das große Interesse. Ein Paar aus dem Sudan hat uns spontan 100 Lira gespendet, da sie unser Vorhaben unterstützen möchten. Vielen Dank.

Wir gingen dann eine Runde spazieren, ließen uns am Bosporus vom Wind durchpusten und konnten mal etwas entspannen. Nach einem hervorragenden Essen kauften wir noch Baklava und Effes für den Abend.



Abends hatten wir dann alle Hände voll zu tun um unser Hab und Gut zu beschützen. In der Stadt wurden wir von einem älteren Herren nach unserer Startnummer gefragt. Leider hat er diese Auskunft erhalten. Er bedanke sich und telefonierte. Da ist der Groschen gefallen: Dennis und Carsten sprinteten zum Fahrerlager und tatsächlich interessierten sich 2 Herren sehr für unser Camp. Wären wir nicht da gewesen, hätten wir mit deutlichen Verlusten rechnen müssen.

Daraufhin war klar, dass die Autos immer abgeschlossen bleiben und wir uns auch nicht mehr wegbewegen. Als dann noch Kinder anfingen, an den Türen zu rütteln und die ersten Teams Verluste meldeten, wurde die Polizei gerufen. Von da an wurde es ruhiger.

Bei einem abendlichen Kickerturnier konnten die smarten Hanseaten zwar nicht glänzen, aber es hat viel Spass gemacht.

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5. Etappe: Grenze Serbien / Bulgarien - Istanbul 666 km
Heute wird in Bulgarien der Georgia-Day gefeiert. Wie bereits gestern berichtet, wollten wir gern Serbien verlassen und sind beim Verlassen von Serbien an einen interessanten Grenzbeamten geraten. Er hatte sichtlich Interesse an unseren Fahrzeugen. Das ist soweit ja ganz nett. Das Problem: Er hatte Zeit. Nachdem er unsere Pässe grob gesichtet hatte, machte sich der leicht füllige Herr daran, die Autos zu inspizieren. Dachaufbau aufbauen, Schlafsack raus, alles ok. Dann den Kofferraum. Der Dialog lautete ungefähr so:

Grenzer: Everything out. Now.
Wir: Everything? All cars?
Grenzer: Yes.

Dann ging er fernsehen und kam nach 10 min wieder: mit den Worten: "Not everything! I just want to look. Its my job."

Wieder schlich er um die Fahrzeuge und zeigte Interesse an Isolierband und Müsliriegeln. Mit 8 Stück der Letzteren konnten wir ihn dann "überzeugen", uns durch zu lassen. Während der Schlagbaum angehoben wurde, vernahmen wir ein schmatzendes "very good". Schön, dass es ihm schmeckt.

Gegen 0:30 ging die Fahrt weiter. Kurze Absprache - heute Nacht wird durchgefahren. Mit einer längeren Pause (1Std.) für ein Nickerchen wurde der Plan umgesetzt. Vorbei an Straßenhunden und- welpen, einem Esel, Ziegen, Kühen, Schafen und Katzen. Allesamt natürlich mitten auf der Straße. Der "smarte Hans" macht komische Geräusche - die Techniker schauen sich das am morgigen Ruhetag genauer an. Für den Moment besteht kein Handlungsbedarf.

Völlig gerädert nach der Nacht kamen wir um 11:00 in Balvan beim Kinderheim an. Aufgeregte Kinder öffneten uns die Pforte. Wir wurden erwartet. Wir bekamen Kaffee und ein typisches Mittagessen. Es war ein seltsames Gefühl, schließlich wollten wir das Heim unterstützen und nicht andersrum. Mariela, die Heimleiterin war noch nicht da. Mit "Rudenglisch" (russisch, deutsch, englisch) konnten wir uns ganz grob die Zeit vertreiben, bis Mariela kam. Dann haben wir die Autos signieren lassen, die Spenden übergeben, Reis gegen Luftschlangen getauscht, duschen durften wir auch. Dann erfuhren wir, das ein Mädchen an diesem Tag Geburtstag hatte. Bei der Abschlussveranstaltung in Ratzeburg am 29.04. übergab uns eine Dame eine Puppe die sie Smarten Hans nannte, mit den Worten, gebt den Hans in gute Hände. Nun ist Hans in der Obhut des kleinen Mädchens. Wir haben tolle Stunden dort verbracht. Gegen 14 Uhr mussten wir dann leider weiter, Istanbul wartete schon auf uns.



Positiv gestimmt und mit vielen schönen Eindrücken ging die Fahrt nun weiter durch beeindruckende Landschaften.

Gegen 19:00 Uhr überquerten wir die imposante Grenze von Bulgarien/EU in die Türkei, hier verlief alles Reibungslos.

An Edirne vorbei ging es auf super guten Straßen nach Istanbul, das wir so gegen 21:00 Uhr erreichten, was für eine Stadt, Lichter bis zum Horizont! Nach weiteren 1,5 Stunden Fahrt haben wir unser Ziel am Hippodrome nahe der blauen Moschee erreicht. Wir sind mit der Platzierung 37 auf den Platz gefahren. Nachdem wir unser Lager errichtet hatten, hieß es, endlich wieder schlafen und das inmitten von Istanbul!

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