Montag, 19. Mai 2014
17. Etappe: von İskenderun (TR) nach Haifa (IL) 0 km
Die Nacht war kurz für Basti, Carsten und Dirk. Yannick, Dennis und Daniel sind gar nicht schlafen gegangen, da die Beladung der Fähre bis 2:30 Uhr dauerte und die Fahrzeughalter beim Fahrzeug bleiben mussten. Leider kam bis zum Schluss keine Information durch das Orga-Team, ansonsten hätten wir in den 15 Std. Wartezeit auch den Motor des smarten Hans aus- und einbauen können, da wir das Wandlerblech aus Istanbul bekommen haben (vielen Dank an Serkan/Orient Crew).

In der Wartezeit haben die einen Sightseeing gemacht, die Wartezone vor der Fähre verwandelte sich mit zunehmender Uhrzeit in eine Fussball und Feiermeile mit Beamer und Liveübertragung des DFB Finales Bayern gegen Dortmund, organisiert von Rallyeteams.

Um 3:30 Uhr kam dann der Shuttlebus. Doch dieser fuhr nicht in das bereits bezahlte Hotel, sondern zum Flughafen in Adana. Von hier aus ging unser Flieger nach Tel Aviv in Israel. Um 7:45 Uhr sind wir gestartet, um 9:15 Uhr in Israel gelandet. Hier ging es nach einer kurzen Passkontrolle zum Shuttle nach Haifa. Zu unserer Überraschung erfuhren wir gegen 13:30 Uhr, dass das die Fähre mit unseren Fahrzeugen den Hafen noch immer nicht verlassen hat. Von den Israel Rallye Queens kam dann die Info, dass sich jedes Team eine Übernachtungsmöglichkeit suchen muss. Wieder keine Information, Tips, Adressen oder sonstiges durch die Rallyeorganisation.
Wenn in einer Hafenstadt wie Haifa 660 Personen eine Übernachtungsmöglichkeit suchen, ist es in etwa so, als würden 660 Affen die verlorene Kokosnuss suchen. Es wäre sicher sehr belustigend gewesen, wenn wir nicht selbst auf der Suche nach der Kokosnuss gewesen wären. Schnell fanden wir ein bereits überbuchtes Hotel, zu spät, aber er schickte uns weiter. Auf dem Weg kamen wir an einem Kloster vorbei. Hier kam uns die spontane Idee, zu übernachten. Und tatsächlich: für 130 Schekel pro Nacht (ca. 27€) haben wir hier Unterkünfte bekommen, zwei weitere Teams schlossen sich uns an.



Sister Rita (ca. 70 Jahre) des Rosary-Ordens hat uns herzlich empfangen, verpasste jedoch nicht, uns die Regeln hier mitzuteilen:
1. Schlüssel bleiben an der Pforte und werden nicht mitgenommen.
2. Essen, Rauchen und Alkohol auf den Zimmern ist verboten
3. Um 23:00 Uhr werden die Tore geschlossen und es herrscht Nachtruhe
4. Frühstück von 7:30 bis 09:00 Uhr.

Damit können wir leben. Also Check In, duschen und dann ab in die Stadt. Hier aßen wir sehr gut (italienisch).



Nach einem Bummel durch die Stadt kamen wir zu unserer Überraschung in ein russisches Viertel, sowie einen Stadtteil der German Colony heißt. Deutsch sprach jedoch keiner derjenigen, die wir hier getroffen haben.

Da wir ja nicht mit der Übernachtung rechneten, mussten wir noch Kleidung shoppen und Getränke einkaufen. Hier trafen wir einen arabisch-stämmigen Einwohner, der uns zum gemeinsamen Bollywood-Film-schauen einlud. Wir lehnten ab, fragten nach einer Werkstatt für den nächsten Tag und wollten dann unsere Einkäufe mit einem 200 Schekel-Schein (ca. 40 €) bezahlen. Er nahm den Schein, grinste uns an und... zerriss den Schein! Dann lachte er schallend - wir verständlicherweise nicht. Er gab uns Wechselgeld und sagte, alles wäre ok. Ob das hier alle so machen? Wir saßen dann noch nett zusammen und haben unsere Facebook-Daten ausgetauscht. Dann mussten wir weiter, schließlich wollten wir heute mit unseren Frauen sprechen. Wieder im Kloster angekommen, riefen wir sie an und telefonierten. Sie haben sich extra getroffen, um gemeinsam mit uns zu telefonieren. Die Vollbärte einzelner Teammitglieder stießen auf Kritik, ansonsten herrschte eine muntere, ausgelassene Stimmung.

Gegen 22:45 Uhr schauten wir nochmal nach Nachrichten durch die Rallyeorganisation auf Facebook und betteten dann ohne weitere Info unsere Häupter in Haifa. Hätten wir noch eine halbe Stunde gewartet, hätte dies deutliche Auswirkungen auf den nächsten Tag gehabt, doch dazu mehr im nächsten Bericht...

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