Samstag, 10. Mai 2014
8. Etappe: Dücze - Ankara 250 km
Die erste Nachricht am Morgen lautete, dass die Orient Crew auf dem ersten und wir auf dem zweiten Platz sind. Das hat zwar nix zu bedeuten für die Wertung, finden wir aber trotzdem gut.

Nach einem klassisch türkischen Frühstück mit Brötchen, Knoblauchwurst, Oliven, Schafskäse und diversen Dips starteten wir in die Hauptstadt Ankara, welche uns mit ca. 4 Millionen Einwohnern schon fast übersichtlich erscheint.

Als wir das Camp für die Nacht erreichten war es ca. 16 Uhr.
In Ankara hatten wir etwa 22 Grad. Unser Camp war ein supertolles Hotel mit Pool und allem, was das Herz begehrt.
Zwei Kleinigkeiten führten jedoch dazu, dass diese Unterkunft für uns nicht zum Wellness-Erlebnis wurde:
1. Wir waren nicht in Ankara, sondern auf einem Berg vor der Stadt. Auf dem Berg war es stürmisch und wir hatten nur noch 7 Grad.
2. Das Hotel ist seit Jahren geschlossen und in einem wirklich erbärmlichen Zustand, sodass wir uns entscheiden in den Fahrzeugen zu nächtigen.
Die Krönung war dann, dass der Zimmerpreis stieg, je später es wurde. Während die ersten Teams noch etwa 50€ für ein Dreibettzimmer zahlen sollten, stand der Kurs am Abend bei 120€... für das gleiche Zimmer.

Am Abend haben wir dann auf türkisch gegrillt. Köfte, Tomaten, Paprika, Maiskolben und Sucuk (türkische Knoblauchwurst) lagen auf dem Grill. Es geht auch mal ohne Schwein.

Im Anschluss saßen wir noch nett zusammen und hatten Besuch von der Orient-Crew und vom Team 21, sodass bei uns mit Automusik noch richtig gefeiert wurde. Aufgrund der Widrigkeiten war die Stimmung im Rest des Camps recht gedrückt. Mal sehen, was der nächste Tag bringt.

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Freitag, 9. Mai 2014
7. Etappe: von Istanbul nach Dücze 230 km
Planänderung, nun heisst es wir verlassen heute Istanbul und nicht erst morgen, der Grund: die Fähre und Flug nach Israel wurden um einen Tag vorverlegt. Schade, lässt sich aber nicht ändern.

Heute stand als erstes am frühen Morgen das größte Radrennen der Welt an, es ist nicht das Rennen an welches man zuerst denkt, nein es ist ein Ersatzradrennen. Hier nimmt sich jedes Team ein Ersatzrad, welches dann einmal um den Platz des Istanbuler Hippodromes gerollt werden muss, wenn alles so läuft wie gedacht, wird diese Aktion in das Guinness Buch der Rekorde aufgenommen.
Yannick und Basti sind für die Smarten Hanseaten an den Start gegangen welchen Platz wir belegten, konnte in diesem Durcheinander leider nicht ermittelt werden. Wie heißt es so schön, dabeisein ist alles.

Während Yannick und Basti sportlich aktiv waren, haben die anderen Smarten Hanseaten die Autos gepackt und startklar gemacht, super Teamgeist!

Dadurch, dass der Türkische Europaminister noch eine Rede vor dem Rallyeteilnehmern halten wollte, und seine Staatskarosse über den Hippodrome einfuhr, mussten wir und die Orient Crew unsere Parkposition verlassen, genau wir standen im Weg! Gut für uns, so konnten wir nun unsere Boliden in Startposition für den zweiten Teil des Tages bringen.

Nach Beendigung der Reden wurde der Startschuss für den Le Mands Start abgegeben jetzt hieß es so schnell wie möglich die Bosporus Fähre zu erreichen um dann übersetzen zum asiatischen Teil Istanbuls. Wir waren wirklich mit die ersten auf der Fähre - yeah! Das Rennschnitzel stand wirklich ganz vorne auf der Fähre!

In Asien angekommenen ging es in den Istanbuler Stadtteil Sancaktepe, hier entsteht das Jugendbegegnungszentrum, welches vom Allgäu Orient e.V. unterstützt wird. Hier wurden wir von vielen Menschen und Kindern empfangen.
Im vorigen Jahr haben an diesen Ort die Rallyeteams einen kleinen Wald gepflanzt, damit dieser auch sprießt und gedeit, wurde dieser von uns bewässert.
Auch wurden hier die Balken für das Begegnungszentrum abgeladen.



Spontan ging es mit der Orient Crew weiter, die hatten die Idee schon mal Richtung Ankara zu fahren da es am nächsten morgen sowieso dorthin geht.

Kurz hinter Istanbul gerieten wir in einen wirklich langen Stau, das tolle an solchen Staus in der Türkei ist, man kann während des Wartens seine Wocheneinkäufe erledigen. Alles nur denkbare wird einem hier angeboten. Ein Teil des Teams gönnte sich leckere Sesamkringel, Basti meinte jetzt noch ein Ayran dazu und der Tag ist perfekt! Oh was ist denn da? Hinter der nächsten Kurve stand er da, der Mann mit dem leckeren Ayran!



So gegen halb zehn erreichten wir Dücze, hier sollten wir unser Nachtlager haben.

Nach einer kurzen Sortierung, ging es dann gemeinsam mit der Orient Crew essen, es war wirklich sehr sehr lecker, dazu muss gesagt werden, es ist das erste in dem es keine alkoholischen Getränke mehr gab. Auf dem Weg zum Restaurant wurden wir teilweise als Exoten betrachtet, wir wurden auch gefragt ob wir Amerikaner seien.

Dann war es auch soweit, ein langer Tag ging zu Ende und wir verschwanden alle in unser Nachtlager.

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Donnerstag, 8. Mai 2014
Tag 6: Ruhetag
Heute war der erste Ruhetag. Wir konnten ausschlafen und Sightseeing in Istanbul betreiben. Eine wirklich schöne Stadt und riesengroß.

Uns war nicht bewusst, für wie viele Menschen dieser Platz tagsüber ein Anziehungspunkt ist. So kam es, dass wir morgens unsere Autozelte öffneten und von Touristengruppen belagert unsere Zähne vor knipsenden Touris putzen mussten. Mittendrin statt nur dabei. Nun wissen wir, wie sich die Zootiere fühlen müssen.

Wir kamen aber mit unheimlich vielen Menschen ins Gespräch und freuen uns über das große Interesse. Ein Paar aus dem Sudan hat uns spontan 100 Lira gespendet, da sie unser Vorhaben unterstützen möchten. Vielen Dank.

Wir gingen dann eine Runde spazieren, ließen uns am Bosporus vom Wind durchpusten und konnten mal etwas entspannen. Nach einem hervorragenden Essen kauften wir noch Baklava und Effes für den Abend.



Abends hatten wir dann alle Hände voll zu tun um unser Hab und Gut zu beschützen. In der Stadt wurden wir von einem älteren Herren nach unserer Startnummer gefragt. Leider hat er diese Auskunft erhalten. Er bedanke sich und telefonierte. Da ist der Groschen gefallen: Dennis und Carsten sprinteten zum Fahrerlager und tatsächlich interessierten sich 2 Herren sehr für unser Camp. Wären wir nicht da gewesen, hätten wir mit deutlichen Verlusten rechnen müssen.

Daraufhin war klar, dass die Autos immer abgeschlossen bleiben und wir uns auch nicht mehr wegbewegen. Als dann noch Kinder anfingen, an den Türen zu rütteln und die ersten Teams Verluste meldeten, wurde die Polizei gerufen. Von da an wurde es ruhiger.

Bei einem abendlichen Kickerturnier konnten die smarten Hanseaten zwar nicht glänzen, aber es hat viel Spass gemacht.

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5. Etappe: Grenze Serbien / Bulgarien - Istanbul 666 km
Heute wird in Bulgarien der Georgia-Day gefeiert. Wie bereits gestern berichtet, wollten wir gern Serbien verlassen und sind beim Verlassen von Serbien an einen interessanten Grenzbeamten geraten. Er hatte sichtlich Interesse an unseren Fahrzeugen. Das ist soweit ja ganz nett. Das Problem: Er hatte Zeit. Nachdem er unsere Pässe grob gesichtet hatte, machte sich der leicht füllige Herr daran, die Autos zu inspizieren. Dachaufbau aufbauen, Schlafsack raus, alles ok. Dann den Kofferraum. Der Dialog lautete ungefähr so:

Grenzer: Everything out. Now.
Wir: Everything? All cars?
Grenzer: Yes.

Dann ging er fernsehen und kam nach 10 min wieder: mit den Worten: "Not everything! I just want to look. Its my job."

Wieder schlich er um die Fahrzeuge und zeigte Interesse an Isolierband und Müsliriegeln. Mit 8 Stück der Letzteren konnten wir ihn dann "überzeugen", uns durch zu lassen. Während der Schlagbaum angehoben wurde, vernahmen wir ein schmatzendes "very good". Schön, dass es ihm schmeckt.

Gegen 0:30 ging die Fahrt weiter. Kurze Absprache - heute Nacht wird durchgefahren. Mit einer längeren Pause (1Std.) für ein Nickerchen wurde der Plan umgesetzt. Vorbei an Straßenhunden und- welpen, einem Esel, Ziegen, Kühen, Schafen und Katzen. Allesamt natürlich mitten auf der Straße. Der "smarte Hans" macht komische Geräusche - die Techniker schauen sich das am morgigen Ruhetag genauer an. Für den Moment besteht kein Handlungsbedarf.

Völlig gerädert nach der Nacht kamen wir um 11:00 in Balvan beim Kinderheim an. Aufgeregte Kinder öffneten uns die Pforte. Wir wurden erwartet. Wir bekamen Kaffee und ein typisches Mittagessen. Es war ein seltsames Gefühl, schließlich wollten wir das Heim unterstützen und nicht andersrum. Mariela, die Heimleiterin war noch nicht da. Mit "Rudenglisch" (russisch, deutsch, englisch) konnten wir uns ganz grob die Zeit vertreiben, bis Mariela kam. Dann haben wir die Autos signieren lassen, die Spenden übergeben, Reis gegen Luftschlangen getauscht, duschen durften wir auch. Dann erfuhren wir, das ein Mädchen an diesem Tag Geburtstag hatte. Bei der Abschlussveranstaltung in Ratzeburg am 29.04. übergab uns eine Dame eine Puppe die sie Smarten Hans nannte, mit den Worten, gebt den Hans in gute Hände. Nun ist Hans in der Obhut des kleinen Mädchens. Wir haben tolle Stunden dort verbracht. Gegen 14 Uhr mussten wir dann leider weiter, Istanbul wartete schon auf uns.



Positiv gestimmt und mit vielen schönen Eindrücken ging die Fahrt nun weiter durch beeindruckende Landschaften.

Gegen 19:00 Uhr überquerten wir die imposante Grenze von Bulgarien/EU in die Türkei, hier verlief alles Reibungslos.

An Edirne vorbei ging es auf super guten Straßen nach Istanbul, das wir so gegen 21:00 Uhr erreichten, was für eine Stadt, Lichter bis zum Horizont! Nach weiteren 1,5 Stunden Fahrt haben wir unser Ziel am Hippodrome nahe der blauen Moschee erreicht. Wir sind mit der Platzierung 37 auf den Platz gefahren. Nachdem wir unser Lager errichtet hatten, hieß es, endlich wieder schlafen und das inmitten von Istanbul!

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Mittwoch, 7. Mai 2014
4. Etappe: von Jajce zur Grenze Serbien / Bulgarien 666 km
Wieder sind wir von Sonnenstrahlen geweckt worden. Diesmal in Bosnien. Wir haben ausgeschlafen, sodass wir um 10 Uhr den Platz verließen.
Unser Ziel für heute: Die Einreise nach Serbien. Vorher durften wir unserem neuen Hobby nachgehen und haben mal wieder getankt. Hier lernten wir Jasmin und Adis kennen. Die beiden Jungs betreiben eine Tankstelle und haben mit uns freundlicherweise ein kurzes Interview gedreht. Außerdem konnten wir hier ca. 2kg Reis tauschen. Dies ist deshalb erwähnenswert, weil eine Aufgabe der Rallyeleitung lautet: Tauscht 20 Gegenstände gegen jeweils 250 g Reis. Dieser wird dann einem syrischen Flüchtlingslager in Jordanien gespendet.

Ein Benzinkanister hatte ein Leck, daher sind wir bei einer bosnischen Werkstatt rangefahren und haben freundlicherweise einen neuen Dichtring erhalten. Der Kanister war aber noch immer undicht, sodass wir ihn tauschen mussten.

In Sarajewo und dem Umland konnten wir uns davon überzeugen, dass der Jugoslawienkrieg noch heute deutliche Spuren hinterlassen hat. Dies bezeugten die Einschusslöcher, aber auch die Menschen mit denen wir dort sprachen. Der Anblick stimmte uns teils nachdenklich, doch leider hatten wir keine Zeit, um mehr über dieses schöne Land zu erfahren.

Über die Landstrasse M5 sollen wir nach Serbien kommen. Etwa 100 km vor der Grenze stoppten wir. Die Landstrasse wurde an einem Wehr sehr, sehr eng, von Schlaglöchern gezeichnet zudem ein steiler Abhang und jede Menge Geröll vom Abhang. Auf die Frage, ob wir umdrehen wollten, gab es nur eine Antwort: Nein, Subaru, Allrad - und los! Als wir gerade starten wollten, kam das Team Raumpiloten (102) gerade an. Wie passend - ist es doch mit 2 Teams netter. Kurz gegenseitig gefilmt und dann aber wirklich auf die erste abenteuerliche Piste.

Die Piste fuhr sich für uns gut und wir hatten viel Spass. Dass noch diverse unbeleuchtete Tunnel sowie Schilder am Strassenrand mit der Aufschrift "Mine" dazwischen lagen machte den Abschnitt noch interessanter.
Das Highlight war jedoch der Fluss, der parallel zur Strecke verlief. Ein reißendes Gewässer inmitten der Schlucht.

Wir nutzten diesen Anblick für eine kurze Pause und fuhren dann weiter.



Die Grenze nach Serbien war irgendwie seltsam. Sie wirkte provisorisch und es ging auch nicht so richtig voran. Nach etwa 15 Min. Waren wir dann aber doch durchgekommen, nachdem wir 1€ "Steuern" pro Fahrzeug bezahlt haben.

In Serbien haben wir dann nochmal getankt.

Gegen 0:00 Uhr kamen wir dann an die serbisch-bulgarische Grenze, die uns vor Augen führte, was ein Grenzübergang außerhalb der EU bedeuten kann. Das war aber nach Mitternacht, daher berichten wir hierüber erst morgen...

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Dienstag, 6. Mai 2014
3. Etappe: von Villach/Österr nach Jajce (BIH)
Die erste Nacht im Freien haben wir nun gut überstanden,es war sehr frisch um den Gefeierpunkt bewegten sich die Temperaturen, für die großen von uns die im Auto schlafen, doch ziemlich erträglich, für die kurzen von uns die im Dachzelt schlafen doch ziemlich klamm.

Nach einem gemeinsamen Kaffee mit dem Team 100 ging 9:30 Uhr weiter Richtung Slowenien, welches wir gegen 10 Uhr erreicht haben.

Von hier ging weiter Richtung Kroatien durch die wirklich beeindruckende slowenische Berglandschaft. Auch für eine kurze Schneeballschlacht mit Team 100 blieb noch Zeit. Fazit: Slowenien ist eine Reise wert!

So gegen 15 Uhr haben wir die kroatische Grenze erreicht, die erste, die wir nicht einfach so überqueren konnten, hier waren die Pässe erforderlich und uns wurde die Frage gestellt, wo wir denn hin wollten.

Nach ungefähr einer halben Stunde fahrt, Wasser in Sicht, die Adria! Die ersten Palmen!

Dann ging es noch ein Stück weiter die Adria entlang, nach einem schmackhaften Restaurantbesuch an der Adria trennten sich gegen 19 Uhr unsere Wege vom Team 100.



Auf nach Bosnien und Herzegowina!
Abgebogen Richtung Osten ging es wieder hoch in die Berge, womit wir wirklich nicht mehr mit gerechnet haben, Schnee, es hat wirklich geschneit!

So gegen 22:00 Uhr erreichten wir die kroatisch-bosnische Grenze, wir verlassen die EU, das ist eine wirklich richtige Grenze, einfach nur durchwinken gibt es hier nicht! Carsten und Yannick unsere Navigatoren im Rennschnitzel vorne weg, hörten nur ein lautes STOPP, die Jungs sind an der zweiten Kontrolle vorbeigerauscht ohne die nette Dame im zweiten Kontrollpostenhäuschen zu bemerken. Rückwärtsgang rein und die Fragerunde konnte beginnen, nach einem kurzen Frage- Antwortspiel ging die Fahrt weiter.

Die Uhr zeigt 23:30 als wir wieder gestoppt wurden, ein Polizeikontrolle! Alles ok, die Fahrt geht weiter!

Wie nähern uns der 600 km Marke, nun heißt es nach einem Schlafplatz suchen wie der Zufall es will, kommen wir an einem Campingplatz vorbei.

Schnell sind wir uns einig, Campingplatz ist toll! Fließend Wasser und Toiletten das können wir nun gebrauchen... nach einem kurzen Schnack auf deutsch mit dem Nachtwächter haben wir unseren Stellplatz, alles schnell aufgebaut und,ab in die Falle!

Gute Nacht für heute!

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